«BEST OF FRED»; Ein Abend mit Mundartbeiträgen und Gedichten in Hochdeutsch mit FRED KURER und HEIKO STRECH
Ende November erscheint im Waldgut Verlag, Frauenfeld, Fred Kurers neuer Gedichtband «ich möchte nicht nur vogel sein». Kurz davor gestaltet er einen Abend im kleinen Rahmen mit seinen «besten» Mundartbeiträgen (Lyrik) in Verbund mit Gedichten in Hochdeutsch, letztere gelesen von seinem «Berliner Freund» Heiko Strech. Ein «kleiner Abgesang nach 80 quasi», wie Kurer es selber ausdrückt.
Reisen und Schreiben – zwischen diesen beiden Polen funkt es im Leben Fred Kurers. Zwischen der Ferne der Welt und der Nähe St.Gallens – samt Frau, Familie, Freunden.
Schreiben heisst Reisen hinein ins Innere und dann heraus ins Aussen, als Mit-Teilen an uns Lesende. Das auch als Selbst-Spiegel dient, natürlich. So verbindet Kurer oft Erlebtes mit Erlesenem, mit Autoren also, die ihm nahestehen. Im Rheinfall bei Schaffhausen imaginiert er jäh den Pantai, jenen Strom in Indonesisch-Borneo, den sein Lieblingsautor Joseph Conrad bereiste – und beschrieb.
Mit «Best of Fred» haben wir nun den ganzen lyrischen Kurer über sechs Jahrzehnte. Da finden wir durchweg eine Verschränkung, eine «Engführung» von Humor und Melancholie – . Humormelancholie. Kurer pur. Fernweh und Fernlust werden eins. Heimatliebe verschmilzt mit Heimatkritik. Virtuose helvetische Lakonismen versprühen hintergründigen Witz. In dem unversehens ein um die Menschheit besorgter Ernst auftaucht. Ernste Scherze treibt der 1936 geborene Kurer so mit dem Altwerden. Aber voller Lebensfreude, handkehrum. Da kann Kurer auch mal ungeschützt romantisch werden. Doch Rettung naht, die Ironie. Der Heinrich-Heine-Touch: Romantik kriegt vom Realismus aufs Dach. (Text: Heiko Strech)
Fred Kurer, geboren 1936 in St. Gallen. Nach Matura und Lehrerausbildung, Studium der Germanistik, Anglistik, Publizistik und Theaterwissenschaften in Zürich, Wien und London. Von 1967 bis 1974 Leiter der Kellerbühne und Lehrer an verschiedenen Schulen. Autor eines Romans, zahlreicher Gedichtbände, Bühnencollagen, Theaterstücke und verschiedener Programme für Kleinbühnen, Kabarett, Radio und Fernsehen. Er arbeitet außerdem als Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen.
Heiko Strech wurde als Sohn bildender Künstler am 14. Mai 1940 in Berlin geboren. Schulen in Düsseldorf. Theaterausbildung in Essen. Studium der Germanistik, Romanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Köln und Zürich. Wohnt seit 1964 in Zürich, arbeitete als Gymnasiallehrer, Journalist und als Regisseur mit Schülern, Semiprofis und Profis. Inzwischen unterrichtet Heiko Strech an der Universität Zürich und anderswo “Sprechtechnik und Sprachgestaltung”. Seit 2005 ist er unter anderem zusammen mit seinem Freund Fred Kurer unterwegs mit der literarischen Bühnencollage über den Kapitän und Dichter Joseph Conrad, “Lesen Sie den Ozean!”
Bild: Tine Edel in SAITEN Ausgabe Dezember 2014.
Mittwoch, 19. Oktober, 20 Uhr, Bar geöffnet ab 19.30 Uhr
Freier Eintritt – Kollekte
Platzreservation: reservation@parterre33.ch
Sie erhalten eine Reservationsbestätigung per Mail. Beachten Sie bitte, dass wir aufgrund der sehr beschränkten Platzzahl darauf angewiesen sind, dass Ihre Reservation verbindlich ist. Sollten Sie an der Veranstaltung nicht teilnehmen können, teilen Sie uns dies 24 Stunden vorher per Mail mit, damit wir die Plätze wieder frei geben können und der Künstler möglichst keinen Einnahmenausfall hat.